Greenpeace deckt auf: Risiko-Chemie in Kosmetika
Aus der Greenpeace - Internet Seite:
Körperpflege-Produkte enthalten oft hoch allergene Konservierungsstoffe
Die Verwenden von Kosmetika kann zu unerwünschten Reaktionen führen! Konservierungsstoffe wie Triclosan und MDGN (Methyldibromo Glutaronitril) sollen die Haltbarkeit von Produkten verlängern, können aber Gesundheit und Umwelt belasten. Wissenschaftliche Studien beschreiben z.B. Allergien und Dermatitis, Augen- oder Leberschäden als mögliche Auswirkungen dieser Stoffe. Triclosan reichert sich in der Umwelt an, die Konservierungsstoffe sind auch im menschlichen Körper nachweisbar.
Beispiel Triclosan
Triclosan kommt in Zahncremes und anderen Mundpflegemitteln ebenso vor wie in Putzmitteln, Plastikgeschirr und Textilien. Die Chlorverbindung reichert sich im menschlichen Gewebe an und ist sogar in Muttermilch nachweisbar. Die verbreitete Anwendung als Konservierungsmittel hat nachweislich zur Bildung resistenter Keime geführt. Der Wiener Umweltmediziner und Sprecher der „ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt" Hans-Peter Hutter: „Triclosan hat in nicht-medizinischen Produkten nichts verloren. Man geht ein unnötiges Risiko ein, resistente Keime zu erzeugen. Die ständige Verwendung antibakterieller Substanzen mit zweifelhaftem Wert für die Gesundheit ist höchst fragwürdig!"
Beispiel MDGN
Methyldibromo Glutaronitril gilt als der am häufigsten Kontaktdermatitis verursachende Konservierungsstoff. Laut einer dänischen Studie können sogar schon 0,15% MDGN in Cremes Allergien auslösen. 2003 hat ein EU-Beratungskomitee einen Vorentschluss für das Verbot von MDGN in Cremes u. ä. getroffen. Die endgültige Genehmigung des Verbotes von der Kommission steht aus. Wirksam würde das Verbot aber erst zwei Jahre später.
Kosmetik - Liste
Greenpeace hat eine Liste mit Kosmetika erstellt und informiert darüber, ob sie die hier kritisierten Konservierungsstoffe enthalten, ohne Konservierungsstoffe auskommen oder als Naturkosmetik-Produkte nur mit einigen wenigen gut verträglichen Substanzen konserviert werden dürfen. Hier können Sie die Kosmetik-Liste von Greenpeace anschauen.
MDGN und Triclosan stehen für eine Unzahl an Risiko-Chemikalien, die in zahlreichen Produkten des Alltags eingesetzt werden. In der EU sind über 100.000 verschiedene Chemikalien registriert, die allermeisten davon nicht ausreichend untersucht hinsichtlich Gesundheits- und Umweltbelastung. So ist z.B. für mehr als 80% aller Chemikalien nicht bekannt, ob sie Krebs auslösen können.
Seit 1998 arbeitet die EU an einem neuen Chemikalienrecht. Ein Entwurf dafür mit einigen guten Ansätzen liegt vor, die derzeit geplanten Maßnahmen können das Problem aber nicht lösen. Bei den Diskussionen darüber geht's hoch her, Chemie-Industrie auf der einen Seite, Umwelt- und Konsumentenschützer auf der anderen.
Erfolg von Greenpeace: Penaten Baby Creme
Kinder gefährdet
Das Verwenden von Babycreme könnte die Gesundheit Ihres Kindes gefährden! Zu diesem Ergebnis kommen Greenpeace-Laboranalysen von Produkten aus österreichischen Drogeriemärkten: „Penaten Baby Pflegecreme Gesicht und Körper“ enthält den Stoff Methyldibromo Glutaronitril (MDGN), der als der am häufigsten Kontaktdermatitis verursachende Konservierungsstoff gilt. In der „Penaten Baby Sonnencreme LSF 40 Sunblock“ ist gesundheitsgefährdendes Chlorhexidin Digluconat enthalten.
Erfolg von Greenpeace
Erst im Herbst 2003 hat Greenpeace mit seiner verstärkten Konsumentenarbeit begonnen. Und schon können wir von beachtlichen Erfolgen berichten, die ohne den Einsatz der MarktaktivistInnen nicht möglich gewesen wären. Herbst 2003 - Greenpeace deckt auf: in „Penaten Babycreme Gesicht und Körper“ findet sich die Substanz Methyldibromo Glutaronitrile (MDGN). Hinter dem unaussprechlichen Namen verbirgt sich eine Substanz, die ein starkes Allergen sein und schwere Kontaktdermatitis hervorrufen kann. Der Druck von Greenpeace sowie tausende Protestpostkarten und Protestmails besorgter Konsumenten zeigten Wirkung: Fast der gesamte Handel nahm das Produkt aus den Regalen. Hunderte Marktaktivisten beteiligen sich an unseren Recherchen: Sie melden uns, wenn ein Produkt MDGN enthält und suchen in ihrem Badezimmerschrank nach gesundheitsschädlichen Produkten. Dadurch kann die Kosmetikliste von Greenpeace ständig erweitert werden. Im Frühling haben Recherchen ergeben, dass Penaten die Rezeptur für die „Babycreme Gesicht und Körper“ geändert hat. Die Creme ist nun ohne MDGN auf dem Markt. Das ist ein toller Erfolg, den die Marktaktivisten durch ihre Proteste bewirkt haben!